6 Jahre lang fristete unser Partyzelt ein tristes Dasein im Lagercontainer. Die Allianz-Generalvertretung Sven Jäger sponserte den Fußballern im Jahr 2019 das 32 m2 große Zelt. Doch gleich beim ersten Einsatz handelten sich die damals Verantwortlichen mächtig Ärger ein. Das Zelt war im Ankenstadion aufgebaut worden, ohne die Zustimmung der Gemeindeverwaltung einzuholen. Die weitere Nutzung auf dem Stadiongelände wurde untersagt.
In einem sehr konstruktiven Gespräch mit dem damaligen Bürgermeister Bernd Rößner, im September 2022, erhielt eine neue Abteilungsleitung die Zusage, das Zelt temporär aufstellen zu dürfen. Den zeitlichen Aufwand für Auf- und Abbau scheuend, tat sich jedoch weitere 3 Jahre nichts. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Am Montag, 29.09.25, wurde der FTSV kurzfristig beauftragt, am folgenden Wochenende einen Kinderspieltag für Bambini- und F-Jugend-Mannschaften auszurichten. Wegen der schlechten Wetterprognosen fasste man den Aufbau des Zeltes ins Auge. Auf kurzem Wege genehmigte die Gemeindeverwaltung die Nutzung und am Donnerstag, 02.10.25, machten sich 4 engagierte Rentner von „Aktiv und Fit“ daran, das Zelt aus seinem Verlies zu holen und endlich seiner ursprünglich vorgesehenen Bestimmung zuzuführen.
Der Hersteller setzt für den Aufbau 1,5 Stunden an. Leider lagerten die 322 Einzelteile der Zeltkonstruktion nicht mehr in ihren ursprünglichen und übersichtlichen Verpackungen. Die Rohre des Stahlgestänges, Verbindungs- und Verschraubungselemente, Planen, Abspannseile, Gummischlaufen, Schrauben und Muttern lagen in einer stabilen Holzkiste bunt durcheinander. Eine Aufbauanleitung fand sich leider auch nicht mehr.
Die 4 wackeren „Zeltmeister“ ließen ihr handwerkliches Geschick und den gesunden Menschenverstand walten. Die Einzelteile wurden sortiert und man begann mit dem Zusammenbau der Rohre des Bodenrahmens. Dann folgte das Längsgestänge. Doch jetzt kamen erste Zweifel auf. Wozu dienen die Bohrungen in den Stangen und welche Enden müssen oben oder unten platziert werden? Bald wurde den fleißigen Helfern bewußt, daß es niemals gelingen würde, die Dachplane über die Stahlkonstruktion in 3,10 m Firsthöhe zu ziehen.
Inzwischen waren 5 Stunden vergangen. Das Aufbauteam ließ sich nie entmutigen und stellte sich den sich ständig verändernden Herausforderungen. Man musste immer wieder umdenken und schon fertig geglaubte Elemente wieder auseinanderschrauben und neu verbinden. Beim verdienten Feierabendbier war man sich einig, daß künftige Aufbauten wesentlich schneller vonstattengehen werden. Als man in der Nachbereitung im Internet auf Videos und Bedienungsanleitungen stieß, schien die Herstellerangabe von 1,5 Stunden Aufbauzeit auch wieder realistisch zu sein.
Schließlich wurden noch die Biertischgarnituren aufgebaut und den Gästen der Veranstaltung ein sicherer Unterschlupf geboten.
Gebraucht wurde das Zelt übrigens nicht. Just für die Dauer des Kinderfußballturniers schien die Sonne, während es davor und danach kräftig regnete. Im Interesse der Kinder war das auch gut so und im Interesse der Fußballabteilung wurden Erfahrungen gesammelt, die künftigen Nutzungen des Zelts zugutekommen dürften.